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<p>Ich wusste gar nicht, was ich überhaupt schreiben sollte. Heute war ein solcher Tag. Es gibt einfach ein solcher Tag wie heute.</p>



<p>Deshalb habe ich darüber getwittert. Dann habe ich darauf ziemlich schnell einige Antworten bekommen. Unglaublich.</p>



<p>Ein Vorschlag war zum Thema &#8220;Kidnapping&#8221; und den anderen war &#8220;Warum ich denn Osteuropa mag&#8221;.</p>



<p>Über das Thema &#8220;Kidnapping&#8221; war mir etwas schwer, deshalb möchte ich nun heute zum Thema &#8220;warum ich Osteuropa mag&#8221; etwas schreiben.</p>



<p>Als ich zum ersten Mal als Touristin nach Berlin kam, war das 1993. Damals habe ich schon &#8220;Ost-Berlin&#8221; interessanter als &#8220;West-Berlin&#8221; gefunden. Warum?</p>



<p>&#8220;Ost-Berlin&#8221; damals war sehr weit weg von meiner Kentniss.</p>



<p>Als ich bei einer Wohnung im Bötzow-Viertel zum Besuch war, sah ich auf einem Tisch einen schwarzen Telefonapparat ohne Kabel.</p>



<p>&#8220;Dieses Telefon funktioniert nicht, da es noch kein Telefonkabel im Haus gibt.&#8221; </p>



<p>&#8220;Was soll das heissen? Das Telefon ohne Kabel?&#8221;</p>



<p>Ich habe ehrlich gesagt, gar nichts verstanden, was das soll. </p>



<p>Dann habe ich gefragt, wie man telefonieren kann. Die Antwort war, wenn man glück hat, kann man draußen mit dem öffentlichen Telefon benutzen kann.</p>



<p>Ja, nur wenn man glück hat. Das nähste Telefon war natürlich kaputt.</p>



<p>Aporopos, das öffentliche Telefon gab es noch eine andere Episode:</p>



<p>Man konnte von einem Telefon am Hauptbahnhof (der heuttiger Ostbahnhof) nach überall telefonieren, sogar nach Japan.</p>



<p>Ich habe es auch versucht und tatsächlich gab es eine Verbindung.</p>



<p>&#8220;Mütter, ja ich bin&#8217;s. Ich bin noch in Berlin, aber ich fliege bald von Paris aus nach Hause. Mir geht&#8217;s alles gut.&#8221;</p>



<p>Das Gespräch klang voll absurd.</p>



<p>Das öffentliche Telefon war nur ein Beispiel, aber es gab so viele Dinge, die ich gar nicht so richtig verstehen konnte.</p>



<p>Kurz gesagt, gab es im Osten gab es mehr Unverständliches als im Westen.</p>



<p>Der Geruch der Kohlenheizung, das Telefon ohne Kabel und die menschenleere Strassen&#8230; </p>



<p>Das ähnliches Gefühl hatte ich auch in Moskau.</p>



<p>Die Stadt wurde eine fremde Luft überdeckt. Was völlig Fremdes.</p>



<p>Zu große Gebäude und zu weite Strassen. Die Stadt war gar nicht menschenfreundlich. Ich war von der Dimension totall überwältigt.</p>



<p>Moskau sowie Ost-Berlin waren gnadenlos dunkel.</p>



<p>Die Stadt war falblos. Sie war grau. Trotzdem ist der Rote Platz war plötzlich sehr bund und hubsch. Die Stadt war im Ungleichgewicht.</p>



<p>Die Gebäude trug oft typisch-Sozialismus-Farben. Mintgrün, Grau-Pink und hellblau u.a. </p>



<p>Auf jeden Fall war Osten vollkommen verschieden als Japan. </p>



<p>Statt Konsum, Kreativität, z.B.</p>



<p>Der Lebensmittel-Mangel war überall spurbar. Zeit und Ideen war stattdessen unerschöpflich.</p>



<p>Man redete ganze Nacht durch in einer kleine Küche, nach einer Weile lagen viele Leute am Boden betrunken. Das ist ja ein Beispiel.</p>



<p>Es herrschte das reine Chaos.</p>



<p>Ich bin da bloß eine unerfahrene Japanerin, die aus dem Hyper-Konsumsland nach Berlin gekommen und irgendwie in Moskau war.</p>



<p> Mir wurde mehr Mals von ältere Bekannte nach Geld für Zigarette oder Alkohol gefragt. Netterweise, aber.</p>



<p>Offenbar waren einige richtig physisch krank oder Alkoholiker.</p>



<p>Das war Moskau in den 90er Jahre und das war irgendwie hilflos.</p>



<p><strong>Raskolnikow</strong> von Dostojewski war überall in der Stadt.</p>



<p>Das Chaos war komischerweise nicht so sehr unangenehm, wenn man mittendrin war. </p>



<p>&#8220;Ich lebe und das ist ja nicht so schlecht.&#8221;</p>



<p>Heutstage ist die Luft im Osten aber fast wie Westen geworden.</p>



<p>Man passt an die rasante Entwicklung und ist auch normalisiert. Die erneuerte Zeitgeist herrscht und die Technologie ändert das Leben an sich und sogar die Denkweise der Menschen.</p>



<p>Ich weiss es nicht, ob ich richtig geantwortet habe, warum ich die Osteuropa mag, aber das ist der Grund dafür.</p>
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